Dumplings, Dimsum, Baozi, Xiaolongbao... Für viele sind das alles das gleiche. Für Dich haben wir alle relevanten Informationen in unserem kulinarischen Lexikon zusammengetragen. Wenn es Fragen gibt, helfen wir natürlich gerne weiter.
Dimsum, oder auch Dim Sum (chinesisch 点心, Pinyin dianxin, kantonesisch dimsam) heißt übersetzt das Herz berühren und sind kleine Gerichte, die meist gedämpft, aber auch teilweise frittiert werden. Die Dimsum-Spezialitäten kommen aus Kanton, wo auch unsere Familie stammt. Meist werden Dimsum zum Frühstück /Brunchen verzehrt. Viele verwechseln Dimsum mit Dumplings. Das ist nicht ganz korrekt. Dimsum ist sozusagen der Sammelbegriff für die vielen Leckereien, worunter auch Dumplings (Jiaozi), Baozi, Frühlingsrollen, Congee, Shaomai etc. fallen. Vergleichbar ist der Begriff Dimsum mit dem spanischen Begriff Tapas, welcher auch ganz viele Gerichte zusammenfasst.
Viele fragen sich, was Dumplings sind oder was Dumplings auf Deutsch heißt?
Jetzt kommt die Antwort!
Dumplings (engl. Knödel) ist ein sehr weit gefasster Begriff für ein Gericht, welches aus einem Teig besteht, der eine Füllung umhüllt. Im europäischen Raum kennt man dieses Gericht unter dem deutschen Namen Maultasche oder dem italienischen Pendant Ravioli. Im asiatischen Raum, insbesondere in China ist der englische Begriff Dumpling zum Inbegriff für die Jiaozi geworden. Sprich, wenn man Dumplings sagt, meint man in den aller meisten Fällen die Jiaozi. Viele Gäste haben das auch schon mit Baozi, Xiaolong Bao, oder Wantan verwechselt. Doch was sind die Unterschiede? Das werden wir im Folgenden kurz verdeutlichen.
Wenn man Dumplings sagt, meint man in den aller meisten Fällen die Jiaozi.
Jiaozi (chinesisch 饺子, Pinyin = Aussprache: Jiaozi): Der dünne Teig ist aus Weizenmehl und die Füllung in der Regel aus Gemüse und Fleisch oder Garnelen. Der Art der Füllung ist keine Grenzen gesetzt. Das hängt natürlich sehr stark von den Regionen ab. Im Süden am Meer findet man z.B. vermehrt Meeresfrüchte in den Füllungen, während im Norden eher Lammfleisch verwendet wird. Klassisch sind die Jiaozi mit Schweinefleisch gefüllt. Die Jiaozi werden vor dem Verzehr in Sojasauce oder Reisessig getunkt, welche sich auf einem separaten kleinen Teller oder in einem Schälchen befindet.
Jiaozi können auf drei Weise zubereitet werden: in Wasser gekocht, gedämpft oder gebraten. Beim Ersteren werden die Dumplings ins heiße Wasser gelegt und gekocht, was man auch im deutschen Raum kennt. Beim Braten werden die Dumplings mit etwas Wasser in eine Pfanne gelegt, mit geschlossenem Deckel gedämpft /gekocht. Wenn das Wasser verdampft ist, werden diese noch etwas gebraten. Diese haben sogar einen speziellen Namen, guotie, auf Englisch potstickers. Beim Dämpfen werden die rohe Dumplings in einen Bambuskorb gelegt und durch den heißen Wasserdampf gegart. Eine Anleitung zum Kochen, Braten und Dämpfen findest Du hier.
Bei uns gibt es die Jiaozi gedämpft. Warum? Das erfährst Du hier.
Wir haben uns für den Anfang komplett auf die Jiaozi spezialisiert. Zurzeit gibt es 10 verschiedene Füllungen. Nichtsdestotrotz klären wir gerne den Unterschied zu Baozi, Xiaolongbao und Wantan auf, da diese immer wieder verwechselt werden.
Baozi (chinesisch 包子, Pinyin: Baozi, engl. bun): Der Baozi-Teig ist im Gegensatz zu Jiaozi ein dicker Hefeteig. Die Füllung kann aus Fleisch oder aus vegetarischen, aber auch süßen Zutaten bestehen. Sehr oft sieht man Chinesen morgens Baozi auf der Straße essen oder diese in einer Plastiktüte nach Hause tragen, um sie als Frühstück mit der Familie zu verzehren. Sie existieren (fast) ausschließlich gedämpfter Form. Ausschließlich will ich nicht sagen, denn China ist groß und der ein oder andere macht es sicherlich auch mal anders. Baozi gibt es nicht nur salzig, sondern auch süß. Die süßen Füllungen bestehen i.d.R. aus Bohnenpaste oder Lotussamenpaste.
Xiaolongbao (chinesisch 小笼包, Pinyin: Xiaolongbao): Diese Teigtaschen sind mit Fleisch und Brühe gefüllt. Diese werden auch oft soup dumplings genannt, genau wegen der Brühe in der Füllung. Menschen, die diese noch nie gegessen haben, erwarten diese Suppe nicht und verbrennen sich die Zunge. Beim Verzehren ist immer Vorsicht geboten 😉 Ich empfehle, die Xiaolongbao etwas abkühlen zu lassen, die Brühe durch ein kleines Loch herauszusaugen und dann den Rest zu verschlingen. Soup dumplings sind überwiegend in den Regionen Shanghai und Jiansu weit verbreitet. Der Teig ist kein Hefeteig, sondern ähnelt dem der Jiaozi. Auch sie werden gedämpft serviert.
Wantan (chinesisch 馄饨, Pinyin huntun, kantonesisch Wonton) sind Teigtaschen aus China, die ihren Ursprung in Kanton hat. Die Füllung besteht überwiegend aus Schweinefleisch und/oder Meeresfrüchten sowie andere Zutaten wie Gemüse, Pilze etc. Die Füllung ist dem der Jiaozi relativ ähnlich bis identisch. Der Teig ist ebenfalls ein Weizennudelteig, er wird aber im Vergleich zu Jiaozi dünner ausgerollt. Ich kenne diesen ausschließlich industriell hergestellt, quadratisch, ca. 6 cm lang. Wantan werden überwiegend in Wasser gekocht. Nicht selten werden Wantan auch mit Nudeln serviert.
Zur besseren Übersicht findest Du unten stehend eine Zusammenfassung.
Chinesischer Name |
Englischer Name |
Teig |
Füllung |
Zubereitungsart |
Jiaozi |
Dumplings |
Weizenteig ohne Hefe |
Fleisch, Gemüse, Sea Food |
kochen, dämpfen, braten |
Baozi |
Buns |
Hefeteig |
Fleisch, Gemüse, süße Füllungen wie Bohnenpaste oder Lotuspaste |
dämpfen |
Xiaolongbao |
Soup dumplings |
Weizenteig ohne Hefe |
Fleisch + Brühe |
dämpfen |
Huntun |
Wantan |
Weizenteig ohne Hefe |
Fleisch, Gemüse, Sea Food |
kochen, frittieren |
Folgende "exotische" Gerichte gab und gibt es bei uns im Restaurant:
Jao Gok (油角, 角子) ist eine traditionelle frittierte Teigtasche aus den kantonesisch sprechenden Regionen wie Guangdong, Hongkong und Malaysia. Diese gibt es überwiegend mit süßer Füllung und werden zumeist während des chinesischen Neujahrfestes verzehrt. Als Snack zwischendurch sind die kleinen "Dumplings" bestens geeignet.
In Wei&Wei gibt es die Jao Gok nicht auf der Karte. Anlässlich der Neueröffnung im Mai gab es diese in der ersten Woche zum Probieren.
Tangyuan (汤圆) sind Bällchen, die aus Klebereis gemacht werden. Sie werden in Wasser gekocht und serviert. Es gibt sie mit oder ohne Füllung. Traditionell werden sie während des Laternenfestes gegessen, aber auch als Nachtisch auf chinesischen Hochzeiten oder bei Familientreffen, weil Tangyuan ähnlich klingt wie tuanyuan (团圆), was Wiedersehenstreffen oder Wiedervereininung bedeutet.
In Wei&Wei gibt es die Tangyuan mit rotem Bohnenmus gefüllt, siehe Schneebällchen auf der Dessertkarte.
Abhängig von den Regionen in China gibt es Babao Zhou (八宝粥 ) in unterschiedlichen Varianten. In der Regel besteht er aus verschiedenen Reis- und Bohnensorten und getrockneten Früchten. Und er schmeckt süß.
In Wei&Wei gibt es Babao Zhou als Congee der acht Schätze.
PIDAN ZHOU
Ein sehr bekanntes Gericht ist der Reisbrei (Congee / Porridge) mit Schweinefleisch und fermentiertem Ei, auch bekannt als das tausendjährige Ei. Viele Deutsche finden den Geschmack von dem Ei ungewohnt, während die Chinesen total darauf abfahren. Einige Deutsche, die es probiert haben, sagen auch, das Ei schmecke bei geschlossenen Augen von der Konsistenz her wie Gummibärchen und es sei lecker. Nur die Vorstellung an ein fermentiertes Ei macht die Sache etwas schwer zugänglicher. Man müsse sich nur trauen ;-)
In Wei&Wei gibt es Pidan Zhou als Congee mit Kristall-Eiern.